Tauchsafari zu den Brother Islands in Ägypten mit der Heavens Fleet

Sonnenuntergang an den Brother Islands

Unter Tauchern haben die Brother Islands mitten im Roten Meer einen sehr guten Ruf. Mittlerweile habe ich schon sehr viele Tauchplätze in Ägypten und in aller Welt betaucht und für mich gehören die Brothers zu den schönsten Tauchgebieten überhaupt. Anfänger seien gewarnt, da man schon etwas Sicherheit unter Wasser benötigt um hier Tauchen zu können. Das Problem ist hier die starke Strömung gegen die man nicht antauchen kann. Aber auch an der Oberfläche rund um die Inseln pfeift es ziemlich gewaltig. Ein weiteres Problem ist, das man immer am Limit der Sättigung taucht, da die Tauchplätze dazu verleiten schon etwas über die 30 Meter hinaus zu gehen. Man sollte sich selbst im Griff haben und vernünftig genug sein nicht alles zu riskieren, da die nächste Druckkammer und Arzt sehr weit entfernt sind. Es passieren hier regelmäßig Unfälle wegen zu großer Tauchtiefe und auch etwa einmal im Jahr, dass eine Gruppe abgetrieben wird, die zum Glück nach ein bis zwei Tagen wieder gefunden wird. Die Überfahrt vom Festland zu den Inseln dauert etwa einen guten halben Tag, der leider verloren geht.

Unser erster Tauchgang sollte auf der Ostseite des kleinen Bruders sein, jedoch wurde die ganze Tauchgruppe auf die Westseite geströmt. Im Prinzip gibt es nur vier Tauchplätze / Routen. Am kleinen Brother über die Westseite mit vielen Korallen oder über die Ostseite an der gewöhnlich viele Graue Riffhaie und eine großer Fächerkorallenwald zu sehen sind. Vom Profil springt man ins Wasser und geht sofort runter auf 20 Meter, da man sonst verblasen wird. An der Nordspitze ist auf etwa 35 - 40 Metern ein stufenförmiges Plateau. Auf der zweiten Stufe auf 40 Metern hat sehr gute Chancen auf Großfisch und ins besonderen Hammerhaie. Da vorne an der Spitze die größte Strömung ist findet man auch viele der Großfische hier. Man sollte schon 5 - 10 Minuten an der Nordspitze bleiben und dem Treiben zuschauen. Wir haben immer wenigstens 2 Grauhaie gesehen. Bei einem Tauchgang sogar 7 und noch 2 Weißspitzen Riffhaie dazu. Man aber hier auch etwas ins Blaue gehen und sein Glück versuchen, wobei schon wissen sollten, was man macht, da man sonst abgetrieben wird.

Leuchtturm auf dem Big Brother und die Nordspitze vom Little Brother

Der große Brother Island ist für seine beiden Wracks bekannt. Zu einem die Aida, auf etwa 25 - 35 Metern (Für mich nicht sehr spektakulär) und die Numidia ein Wrack das sehr schön verwachsen ist und fast senkrecht im Wasser steht. Für mich war der Blick aus gut 40 Metern tiefe an dem senkrecht stehenden Wrack nach oben einfach nur unglaublich. Die Ostküste kann am Großen Bruder nicht betaucht werden. Aufgrund der Lage und des Tauchprofils kann man immer nur eines der Wracks betauchen.

Sehen kann man an den Brother Islands an Großfischen alles was Rang und Namen hat, aber auch die Korallengärten sind unglaublich. Zwar meist nur aus Weichkorallen bestehend, aber mit den unzähligen Fischen dazwischen einfach nur ein Traum. Gesehen hatte ich während der Tauchsafari 2 Hammerhaie und unzählige viele Graue Haie und Weißspitzen Haie. Mit etwas Glück kann man Fuchshai und auch Mantas hier sehen und da es ein Hochseetauchgebiet ist, muss man sowieso mit allem rechnen. Es ist wohl üblich, das sich unter den Booten Seidenhaie einfinden und wohl auf ein Fresschen spekulieren. Am Ende der Tauchgänge haben sie meist auf uns schon gewartet. Die etwa 3 Meter großen Burschen sind nicht ganz ohne und sie kommen bis auf wenige Zentimeter an einen heran geschwommen.

Ein Nickerchen nach dem Mittagessen und viele viele Delphine unterwegs

Die Tauchsafari wurde von der hoch gelobten Heavens Fleet durchgeführt. Das Boot war die Heavens Explorer, die soweit ich meine verkauft wurde. Zum Zeitpunkt unserer Safari war das Schiff schon renovierungsbedürftig und in den Kabinen roch es leicht modrig. Nicht stark aber etwas. Auch das Essen würde ich eher als gut und in Ordnung bezeichnen und nicht wie man immer wieder liest, dass man es mit einem Sterne Restaurant vergleichen kann. Also schlechter sollte das nicht sein. Das Tauchen war eigenverantwortlich. Das heißt, dass der Guide nur mit rein gesprungen ist, wenn es etwas zu sehen gab (Morgens und erste Gruppe) oder je nach Lust und Laune. So dramatisch war das jetzt nicht, aber wir sind meist alleine getaucht. Alles in allem kann ich die Heavens Fleet nicht in den Himmel loben, sondern es wurde das geboten, was ich eigentlich erwartet habe und nicht mehr. Das hört sich eventuell Negativ an, ist es aber nicht und ich war sehr zufrieden, aber die Lobeshymnen kann ich beim Besten willen nicht verstehen. Bei der Auswahl seines Tauchsafari Veranstalters sollte man schon genau schauen, wen man sich aussucht. In den billigen Kategorien gibt es einige, wie soll man es sagen, Seelenverkäufer, die nicht auf das Wohl Ihrer Gäste bedacht sind. Hier werden sämtliche Sicherheitsstandards über Bord geworfen und nur kassiert.

Es war eine wunderschöne Tauchsafari die ich sicherlich noch einmal machen werde, ins besonderen, wo die ägyptische Küste doch sehr sehr überrannt ist. Man muss vor den Brother Islands allerdings auch mit bis zu acht weiteren Booten rechnen.


Weiterführende Links:

Interessante Unterwasseraufnahmen findet man auf der Ägypten DVD von tauchvideo.com. Unter anderem von einer Südtour ab Marsa Alam und dem Coral Garden bei Safaga.